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Hai
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Beitrag von Hai » 05.08.2008, 11:47

Hallo,
Ich sende euch mal die Projektdatei= mein Gedanken zum schlichten zugesendet.

1. Angefangen habe ich mit den Flachen bereichen.
2. Dann habe ich das Z-Ebenenschlichten hinzugenommen.Dabei viel mir auf, dass man dies ja mit der Option "Optimiert" rechnen könnte. Daher bräuchten wir die erste Bearbeitung garnicht!

oder
1. Schlichten von Flachen Bereichen
2. Normales Z-Ebenen schlichten(Optimiert wieder ausschalten)

Grüßle Heiko
Zuletzt geändert von Hai am 05.08.2008, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von 3DMSOFT » 05.08.2008, 12:21

Ok, ich mach auch noch mal zwei Projekte
und erkläre dann noch was dazu.

Grüße Jens

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Beitrag von 3DMSOFT » 06.08.2008, 15:29

So, ich habe jetzt mal zwei Beispiel-Projekte erstellt.

Da erste Projekt mit „Z-Ebenenschlichten“ und optimierter Bearbeitung. Laufzeit 3,19 Stunden.
Das zweite Projekt mit „Z-Ebenenschlichten“ (normal) und „Schlichten flacher Bereiche“
Laufzeit 2,23 Stunden.

Wegen der geringeren Laufzeit würde ich das zweite Projekt favorisieren.
Ich möchte aber erst noch ein paar Worte zum ersten Projekt erläutern, weil das auch für die LT-Anwender von Interesse ist.

Da erste Projekt verwendet die Strategie Z-Ebenen-Schlichten mit optimierter Bearbeitung zwischen den Ebenen.
Die „optimierte Bearbeitung“ dient zum Schlichten der unbearbeiteten Deck-Flächen, da die Z-Ebenen-Strategie ja vorrangig die steilen Flanken schlichtet. Für die optimierte Bearbeitung dienen als Umgrenzungskonturen die Z-Ebenen-Schlichtenkonturen. Die Z-Ebenen-Schlichtenkonturen geben also den Begrenzungsbereich vor, innerhalb dessen die Bearbeitung der Deckflächen erfolgt. Gegenüber dem „Schlichten flacher Bereichen“ wird bei der optimierten Bearbeitung mit dem Schaftfräser jedoch gnadenlos über alle Flächen geschlichtet-- auch über gewölbte bzw. „nichtflache“ Bereiche.
Da das Bauteil aber fast nur aus flachen oder steilen Bereichen besteht, würde sich die optimierte Bearbeitung in diesem Falle gut einsetzen lassen. Dennoch ist es die 2. Wahl.

Wichtig ist bei dem aktuellen Projekt , dass sich auf jeder flachen Ebene eine Bearbeitungs-Ebene befindet. Durch die „starre“ Ebenen-Aufteilung werden kleinere Absätze nicht erfasst werden, was dann zu Problemen wie im Bild 1 führen kann. Der flache Absatz welcher keine Bearbeitungsebene besitzt, wird praktisch nicht durch eine Schlichtkontur eingegrenzt, was dann bei der optimierten Bearbeitung mit einem Flach-Fräser zu kleinen Stufen führt (s. Pfeile) .
Bild




Das kann man verhindern, indem auf jedem flachen Bereich eine Bearbeitungsebene positioniert wird. Innerhalb der Z-Ebenen-Strategien (Z-Ebenenschlichten und Z-Ebenenschruppen) gibt es dafür eine Funktion „flache Bereiche bearbeiten“ (Registerkarte „Fräsebenen“).
Bild

Die Funktion sucht nach flachen Bereichen und positioniert dort zusätzliche Bearbeitungsebenen. Mit dem Filter für den Flächeninhalt kann man sehr kleine Flächen von diesen Automatismus ausschließen. Für das aktuelle Projekt habe ich den Filter auf 10mm² runtergestellt, weil sonst die Flächen der kleinen Zapfen nicht berücksichtigt werden.
Das Resultat ist nun aber das weitere Fräsebenen eingefügt werden, was sich auch in der größeren Laufzeit niederschlägt. Deswegen würde ich Projekt 2. vorschlagen .


Projekt 2:
Zu Projekt 2 gibt es eigentlich nicht viel zu sagen . Das Z-Ebenschlichten kann normal ohne
Optimierung erfolgen.
Das „Schlichten flacher Bereiche“ sucht nun in Abhängigkeit des Flächenwinkels nach flachen zusammenhängenden Regionen und erzeugt Ungrenzungskonturen innerhalb derer die Bearbeitung auf die flachen Bereiche projiziert wird . Wenn das Bauteil wie im aktuellen Projekt an den flachen Regionen steile bzw. senkrechte Anschlussflächen hat, sollte der Parameter „Umgrenzung versetzen“ einen minimalen Offsetwert haben, der in etwa der Berechnungstoleranz entspricht (Berechnungstoleranz =>Parameter „Präzision“).

Noch ein kleiner Hinweis:

Die Problemstellen könnten jetzt die Restmaterialbereiche werden. Diese wurden ja nicht nachbearbeitet. Der Fräser muss jetzt also mindesten den gleichen Durchmesser wie das Schruppwerkzeug haben. Durch das fehlende Aufmaß wird der Fräser leicht in die Restmaterialbereiche eintauchen. Ich denke das ist nicht all zu viel aber das sollte überprüft werden. Gegebenenfalls muss da der Vorschub reduziert werden.

So, das war’s erstmal , Grüße Jens
Zuletzt geändert von 3DMSOFT am 22.01.2012, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.

Hai
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Beitrag von Hai » 06.08.2008, 20:02

Hi Jens,

ich wäre für´s erste Projekt. Entscheiden müßte es jetzt der Julian.
Das sollte gut laufen.

Ähnlich (mit optimierter Bearbeitung) hatte ich auch schon probiert und Julian (als Bild) weitergegeben.
Bei mir war aber noch die 100mm^2 drinn. Mhh. das da die kleinen Bereich nicht gemacht werden hatte ich übersehen.

grüßle Heiko

AH! Was mir noch auffällt!
ich hatte bei meiner Datei noch eine Viereck-Begrenzung erzeugt. So schlichtete er die obere Kannte nicht mehr.
Dort sind doch jetzt die Pratzen. ODER Wir nehmen die jetzt ab. Sollte ja auch so halten.
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Beitrag von Julian-2 » 06.08.2008, 22:58

Hallo,

super, Vielen Dank. Beides ist kein Problem. Ich denke ich mach das erste. Somit in zwei Schritten.
Mal schaun, am WE setze ich mich Ruhe hin und bastel das mal nach Jens Anleitung nach.
Ob jetzt 2 oder 3 Stunden macht nicht soo viel.

Die Pratzen müssen drauf bleiben, macht aber nichts, die Kante hat schon die richtige Höhe,
muß daher nicht geschlichtet werden.

Bis dahin - Viele Grüße
Julian

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Beitrag von Julian-2 » 06.08.2008, 22:59

@Jens, Danke jetzt hab ich auch die Nachricht gesehen :D

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Beitrag von 3DMSOFT » 07.08.2008, 12:13

Hallo Zusammen,

ok, die erste Variante mit optimierter Bearbeitung hat den Vorteil, dass das Z-Ebenenschlichten mit einer dichteren Z-Ebenenaufteilung erfolgt. Das hat vielleicht im Bezug auf die Restmaterialstellen einen positiven Effekt.

Wegen den Spannpratzen muss man jetzt etwas aufpassen. Die Begrenzung der Bearbeitung muss mit einer Polylinie erfolgen, welche klein genug ist das der Fräserradius vorbeigeht.
Generell stoppt die Bearbeitung beim Begrenzen immer auf der Begrenzungs-Kontur. Das Werkzeug ragt also um den Fräserradius über den begrenzten Bereich hinaus. Das muss natürlich im Projekt berücksichtigt werden. Die Kontur darf aber auch nicht zu klein gewählt werden ,weil sonst die Z-Ebenenschlichtbearbeitung der äußeren Steilwände „weg begrenzt“ wird.

Ich habe das erste Projekt noch mal mit einer neuen Begrenzungs-Polylinie aktualisiert (s. PN).

Noch kleiner Tipp am Rande. Falls beim Zeichnen der Begrenzungskontur das Modell die Kontur verdeckt, kann man die Modell-Farbe transparent schalten.
Seit Condacam1.2-Release lässt ich auch die Modellfarbe stufenlos transparent einstellen.
Menü=>Ansicht=>Faben=>Modell

Grüße Jens

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Beitrag von Julian-2 » 07.08.2008, 14:27

Hi Jens,

super vielen Dank. Wieso muß hier denn eine Polylinie gezeichnet werden,
ich hatte es gestern schon mal mit einer Linie (aus Kanten extrahieren) versucht,
ging nicht.
Just nice to know. :-)

Viele Grüße
Julian

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Beitrag von 3DMSOFT » 07.08.2008, 15:31

Hallo Julian,

man hätte auch eines der extrahierten Konturen nehmen können.Das spielt praktisch keine Rolle. Nur hätte man die noch entsprechend versetzen müssen (Funktion „Polylinien versetzen“). Die Umgrenzung muss geringfügig größer sein wie die Z-Ebenen-Schlichtbahnen - sonst werden die weggetrimmt. Im Projektbeispiel umschließt die Begrenzungskontur mit 0.1mm Offset die Z-Ebenen-Bearbeitung der Steilwände. So passt es am besten. Ich habe es halt nur fix gezeichnet weil’s ja eh nur ein Rechteck ist.

NC-Job Neu Berechnen:
Aufpassen muss man jetzt beim Neu-Berechnen. Es werden ja alle Begrenzungskonturen an die Bearbeitung gekoppelt. Ein bereits berechneter NC-Job verwendet immer wieder diese gekoppelten Begrenzungs-Konturen und ignoriert anders als bei der Erst-Erstellung die ausgewählten Konturen.

Um jetzt eine neue Begrenzungs-Kontur bei der Neu-Brechung zu verwenden , geht man wie folgt vor:
1. Öffnen des NC-Jobs durch doppelklicken auf das Symbol im Treebaum.
2. Aufheben der Auswahl mit der Funktion „Auswahl aufheben“
-das geöffnete Strategie-Dialogfeld verliert dabei automatisch den Focus und minimiert sich in die Startleiste
-jetzt kann man wie gewohnt die neue Auswahl der Begrenzungskonturen in der Ansicht vornehmen.
3. Das Strategie-Dialogfeld wieder anzeigen.
-Das kann auf 3 Arten geschehen.
-in den man auf das minimierte Fenster in der Startleiste klickt.
-oder die Funktionstaste „F5“ betätigt
-oder über das Kontextmenü – Rechtsklick in der Ansicht => Option „Weiter Dialogfeld anzeigen“
4. wie gewohnt weiterverfahren und den NC-Job neu Berechnen.

Nach dem Berechnen sind dann die neuen Begrenzungskonturen an den NC-Job gekoppelt.


Noch ein Hinweis:
Offt ist ein beliebter Fehler das irrtümliche auswählen mehrerer Konturen.
Zum Beispiel wenn man in der Draufsicht auswählt und dabei die untere extrahierte Kontur versehentlich mit auswählt.
Also immer Links im Treebaum noch mal nachschauen was ausgewählt ist, wenn was nicht stimmt.


Grüße Jens

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Beitrag von Julian-2 » 18.08.2008, 18:59

Hi Jens,

Dank Dir für die Hinweise, werd ich nochmal durchgehen.

Nur noch eine kurze Info, den Auftraggeber habe ich nochmal nach einem neuen Fräser gefragt,
kostet ja auch alles. Ich denke mit dem stumpfen Fräser, hat man da Unebenheiten und
viele verfranste Kanten. Wär mir lieber, aber mal schaun. Steht soweit alles schon fertig.

Viele Grüße
Julian

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Beitrag von 3DMSOFT » 18.08.2008, 21:10

Hallo Julian,
Nur noch eine kurze Info, den Auftraggeber habe ich nochmal nach einem neuen Fräser gefragt,
kostet ja auch alles. Ich denke mit dem stumpfen Fräser, hat man da Unebenheiten und
viele verfranste Kanten. Wär mir lieber, aber mal schaun. Steht soweit alles schon fertig.
ein neuer Fräser wäre schon sinnvoll, weil gerade jetzt beim letzten Schnitt sollte man nicht am falschen Ende sparen. Ein stumpfer Fräser benötigt eine vielfach höhere Schnittkraft. Wichtig wäre halt wieder ein Fräser mit Freischliff oder ein Fräser mit ausreichender Schneidenlänge.

So, dann wünsche ich viel Erfolg beim Endspurt , Grüße Jens

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Beitrag von Julian-2 » 24.08.2008, 11:23

Hallo Jens,

Wir haben einen neuen Fräser (vieeel besser, es glänzt und braucht keine Schmierung),
ist in Arbeit - Fotos folgen in Kürze.

Viele Grüße
Julian

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Beitrag von Julian-2 » 03.09.2008, 13:08

Hi,

ist jetzt alles geschlichtet, sieht ganz gut aus (Fotos hab ich jetzt leider noch nicht.)

Mir ist aufgefallen, das der Alu Block in Mitte absolut weich ist, selbst mit dem
scharfen Fräser war von Schneiden nicht mehr die rede. Nur riesige Fransen trotz Schmierung ....
Da jedoch alles rechtwinklig endet und nur mit 60% Zustellung gefräst wurde
sieht man nicht viel. Ein 3D Figur oder gar Arbeiten mit einem Radiusfräser
wäre mit dem Material unmöglich. Kennt jemand sowas? (Die Randbereiche waren
jedoch sehr hart beim Block, sehr einfach zum zerspanen) Zumindest weiß ich
wieso mein Blöcke immer so sau teuer waren...

Jetzt kommt noch das Bohren, (hab ich noch nicht gemacht, mal schaun)

Viele Grüße aus Neuss
Julian

:D

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Beitrag von 3DMSOFT » 03.09.2008, 16:46

Hallo Julian freut mich das es geklappt hat,
Mir ist aufgefallen, das der Alu Block in Mitte absolut weich ist, selbst mit dem
scharfen Fräser war von Schneiden nicht mehr die rede. Nur riesige Fransen trotz Schmierung ....
Da jedoch alles rechtwinklig endet und nur mit 60% Zustellung gefräst wurde
sieht man nicht viel. Ein 3D Figur oder gar Arbeiten mit einem Radiusfräser
wäre mit dem Material unmöglich. Kennt jemand sowas? (Die Randbereiche waren
jedoch sehr hart beim Block, sehr einfach zum zerspanen) Zumindest weiß ich
wieso mein Blöcke immer so sau teuer waren...
ja , es gibt sehr weiches Alu. Einige Legierungen sind wegen der Neigung zum Schneidenaufbau fasst nicht fräsbar. Dazu zählen insbesondere die weicheren Legierungen mit Blei-Anteilen.
Das die Randzone härter als das innere vom Block war, kann auch gut sein. Das kann durch die Herstellung bedingt sein (Walzen usw.) oder auch durch die unterschiedliche Abkühlgeschwindigkeit zwischen Kern und Randzone. Alu ist nämlich auch härtbar. Es gibt gut zerspanbare Legierungen ähnlich wie bei den Automatenstählen ich glaube bei Alu heißt das auch so.

Grüße Jens

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Beitrag von Julian-2 » 04.09.2008, 19:32

Hi Jens,

super Danke. Noch eine kleiner Hinweis an alle...

Wir hatte extra eine super harte Mischung - www.normalien.de

Al Zn Mg Cu 1,5
3.4365

"Sehr hohe Festigkeit. Bedingt korrosionsbeständig. Luftfahrt, Maschinenbau, Speziallegierung für den
Werkzeug-, Vorrichtungs- und Formenbau."

Der Preis war mit 155 EUR sehr günstig. Vielleicht wurde hier beim Walzen und Härten gespart.
Wer weiß. War ca. eine 1cm dicke Schicht in der Mitte des Blocks, grauenhaft. Weich wie Butter nur Fransen.
Rückblickend - wäre das nicht alles mit 90 Grad Winkeln kantig gewesen wäre das insg. schief gegangen...

Als Vorsicht bei ganz günstigen Angeboten und größen Dicken.... :D

Ich hoffe mal am WE komm ich zum Bohren.

Viele Grüße
Julian

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